Ursprung dieses süßen Gebäcks

Zufällig und aus einer Spielerei heraus sind die Krumiri der Legende nach entstanden. Italien war gerade erst einige Jahre vereint und die Nachklänge des Risorgimento waren noch nicht vollends verstummt. Eines Nachts nach einem Abend, den Domenico Rossi wie üblich mit Freunden in einem Café verbracht hatte, schlug er vor, den Abend in seiner Backstube ausklingen zu lassen. Dort buk er aus einer geheimen Mischung aus Zutaten und einer Prise Magie die allerersten Krumiri. Ob es wirklich so war, wissen wir natürlich nicht, aber wir wollen der Legende Glauben schenken. Eines ist jedoch sicher: Bereits im Jahr 1878, wie auch die damaligen Zeitungen belegen, war das Original der Krumiri eine beliebte Köstlichkeit der italienischen Konditorkunst.

Der Geschmack, den der König liebte

Wer weiß, ob Domenico Rossi es sich erträumt hätte, dass die Krumiri das Symbol seiner Heimatstadt Casale werden würden. Bereits zu Beginn des neuen Jahrhunderts hatten sie eine Reihe bedeutender Auszeichnungen erhalten, wie die Bronzemedaille bei der Weltausstellung 1884 in Turin und die Diplome als „Lieferant des Hauses seiner Hoheit Herzog von Aosta“, des Herzogs von Genua und des „Könighauses von Italien unter Umberto I.“. Und genau im Jahr 1900 wurden sie mit dem Ehrendiplom der Ausstellung von Casale geehrt.

Der köstliche Duft durchdringt die Geschichte

Die Leidenschaft führt in die Ferne: Es ist, als folgte man einem Aroma, einer Begierde, einem Duft, der aus einer Konditorei strömt, die städtischen Straßen durchdringt und die Sinne und Fantasie der Einwohner anregt und die Geschichte desjenigen immer wieder aufleben lässt, der diese Leidenschaft kreiert und geschürt hat. In den 1920er Jahren übernahm Angelo Ariotti den Betrieb von Domenico Rossi und damit auch das Originalrezept und Patent des Krumiro, der so unverändert seine Erfolgsgeschichte fortsetzen konnte.

Auf weltweitem Eroberungszug

Es war der Moment von Ercole Portinaro. Er hat den Betrieb 1953 übernommen und die Krumiri gemeinsam mit seinem Sohn außerhalb ihres Ursprungsgebietes zunächst in ganz Italien und später auf der ganzen Welt bekannt gemacht. In nur wenigen Jahren eroberten sie den Quirinalspalast, die ital. Abgeordnetenkammer Montecitorio und sogar das Weiße Haus in Übersee. Präsidenten, berühmte Schauspieler und Persönlichkeiten aus dem Show-Business und Nobelpreisträger schätzen den köstlichen Geschmack dieses edlen Gebäcks. Das stets dem unveränderten Originalrezept getreu hergestellt wird.

„Wonderful Krumiri!“

Zu Beginn des dritten Jahrtausends sind die Krumiri bereits eine wahre Institution. Man blickt in die Zukunft und auf eine neue Ära, ohne jedoch die Traditionen, die Werte und Geborgenheit vermitteln, außer Acht zu lassen. Die Konditorei der Familie Portinaro ist zu einer Anlaufstelle für zahlreiche berühmte Feinschmecker geworden. 1998 erhielt der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Bill Clinton als Geschenk eine Auswahl an Spezialitäten aus dem Piemont. Eines davon schenkte ihm eine ganz besondere Gaumenfreude, wie er begeistert in einem Brief schrieb, in dem er sich für die Aufmerksamkeiten und insbesondere für „the wonderful Krumiri“ bedankte.

Die Tradition lebt weiter

„Aber das ist die Dose, die ich stets von meiner Oma geschenkt bekam!“ Die Beziehung zu den Krumiri ist gefühlsbetont, direkt und innig. Wie Liebe auf den ersten Blick mit einer reichlichen Portion Stolz: Jeder Einwohner von Casale verschenkt dieses edle Gebäck, das zum Symbol seiner Heimatstadt geworden ist. Heute wird der Betrieb von Anna, der Tochter der Komturen Romolo und Dorotea Portinaro, geleitet. Eine Leidenschaft, die mit der Freude einhergeht, die Dinge so gut zu machen wie einst. Und eine Tradition fortzusetzen, die bereits in die Geschichte eingegangen ist.

Das Geheimnis liegt in der Einfachheit

Weichweizenmehl, frische Eier, Butter, Zucker, reines Vanillin und vor allem kein Wasser. Mürbe wird der Teig allein durch die Eier und die Butter, die den Krumiri auch ihren charakteristischen unwiderstehlichen Duft schenken. Und das ist seit 1878 so. Die Einzigartigkeit der Krumiri liegt in der Traditionstreue, dem unveränderten Originalrezept und den einfachen, naturbelassene Zutaten.

 

Ausschließlich handwerkliche Herstellung

Wie einst erfolgt die Herstellung der Krumiri auch heute noch ausschließlich handwerklich. Es ist ein einfaches, aber aufwendiges Verfahren, das Erfahrung und Leidenschaft erfordert. Die frischen Eier werden per Hand aufgeschlagen, damit das Eidotter unversehrt bleibt, und anschließend mit Mehl, Butter, Zucker und Vanillin vermengt. Wenn der Teig die richtige Konsistenz hat, wird er in kühler Umgebung einen ganzen Tag lang ruhen gelassen. Denn Besonderes macht sich rar. Und lässt eine gewisse Zeit auf sich warten.

Dieses unverwechselbare Merkmal

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die traditionelle Riffelung der Krumiri entsteht? Dazu nutzen wir eine Maschine, die einzige in der handwerklichen Herstellung dieses Gebäcks. Es handelt sich um einen großen Spritzbeutel, der aus dem Teig lange Streifen mit der charakteristischen Riffelung formt, die seit jeher das unverwechselbare Merkmal der Krumiri ist.

 

Wie der Zwirbelbart des Königs

Die Form der Krumiri ist vielmehr als einfach nur eine Tradition. Die Teigstreifen werden in Handarbeit mit einer besonderen Ausstechform in kleine Portionen geschnitten, denen wiederum in Handarbeit die originelle gekrümmte Form, die an den Zwirbelbart von König Vittorio Emanuele II. erinnert, verliehen wird. Es ist ein Tribut von Domenico Rossi an den König, der Italien einte.

Die Magie entsteht aus einem Ritual heraus

Auch die Anordnung der einzelnen Krumiri im richtigen Abstand auf den Blechen erfolgt ganz der Tradition getreu in Handarbeit. Zum Abschluss werden sie im Ofen gebacken. Die ofenfrischen Krumiri werden die ganze Nacht über ruhen gelassen, bevor sie am nächsten Morgen einzeln in die klassischen, charakteristischen roten Blechdosen gelegt werden. Es ist ein zeitaufwendiges Verfahren, das aus kleinen „Ritualen“ besteht, die zu jeder Kunstform gehören. Und dann ist das Wunder vollbracht.

Zu Tee

Den ausgesprochen leckeren Krumiro kann man einfach so oder aber zu anderen Köstlichkeiten genießen, die allerdings zwei Bedingungen erfüllen müssen: Sie müssen seinen Geschmack unterstreichen, ohne ihn zu überlagern, und wirklich etwas ganz Besonderes sein. Tee gehört zweifelsohne zu diesen Köstlichkeiten. Besonders geeignet sind hochwertige Tees, wie der Kenilworth, der allerbeste Ceylon-Tee mit seinem runden und herben, aber zugleich zarten und aromatischen Geschmack, und der chinesische großblättrige Lapsang Souchong, ein Rauchtee mit mildem Geschmack und Duft.

Zu Süßweinen

Haben Sie Krumiri schon einmal zu Wein probiert? Eine rundum perfekte Kombination. Vielleicht weil auf den Hügeln des Monferrats unweit des Geburtsortes der Krumiri sehr hochwertige Trauben gedeihen. Viele hervorragende Weine formen mit dem Krumiro eine harmonische Einheit. Dieses Feingebäck passt gut zu Süß- und Schaum-, aber auch zu Likörweinen; wichtig ist lediglich, dass es sich um hervorragende Weine handelt. Denn der Krumiro ist wählerisch, er liebt eine ausgezeichnete Begleitung, akzeptiert jedoch nur Aromen, die mit ihm zu vortrefflichen Geschmackserfahrungen verschmelzen.

Zu Likören

Bei Likören und dem Krumiro handelt es sich um Liebe auf den ersten Blick. Der starke und runde Geschmack der Liköre und der edle und delikate Geschmack des Krumiro bilden eine magische Verbindung. Jeder Feinschmecker hat seine Lieblingsaromen und versteht es sicherlich, den Krumiro mit seinem Lieblingslikör zu kombinieren. Das Ergebnis ist eine ganz neue Geschmackserfahrung. Eine ganz besondere Geschmacksexplosion weiß der Schokoladenlikör, so wie ihn unsere Großmütter herzustellen vermochten, zu schenken. Vielleicht liegt es am Zusammentreffen der traditionellen Werte, vielleicht ist es die Begegnung von authentischen Aromen – auf jeden Fall ist es eine himmlische Kombination.

Zu Crema Catalana

Die Kombination des Krumiro mit Crema Catalana wird vor allem Naschkatzen zusagen. Hier treffen ganz unterschiedliche Aromen aufeinander, die das Ergebnis antiker Traditionen aus Gebieten sind, die weit voneinander entfernt liegen. Die erste Begegnung ist einzigartig, das Kennenlernen wie Liebe auf den ersten Blick und der Handkuss eine Verbindung für die Ewigkeit. Der warme, intensive Geschmack Kataloniens trifft auf den feinen Duft dieses köstlichen Gebäcks aus Casale Monferrato. Die Empfindungen ergänzen sich, vermischen sich und schaffen eine Gaumenfreude, die Sie im Nu erobern und nicht wieder loslassen wird.

Zu Zabaione

Es ist eine antike Versuchung, die Krumiri zu Zabaione, einer einfachen, aber exquisiten Süßspeise, zu genießen. Wer erinnert sich nicht an die Zabaione, die unsere Großmütter zubereiteten? Jede hatte ihr Geheimrezept für diese Süßspeise, die so einfach und doch so einzigartig ist und in jedem Hause etwas anders schmeckt. Und der schlichte und duftende Krumiro vermag es, dieses Geheimnis in sich aufzunehmen und mit seinem Geheimnis in einem intensiven Zusammenspiel der Aromen vergangener Zeiten verschmelzen zu lassen.

„Lieber Leser…“

„Zucken Sie nicht mit den Schultern, lieber Leser“, schrieb die Gazzetta aus Turin im Jahr 1884 bei der Präsentation der Krumiri. Und forderte die Feinschmecker auf, sie auf der Weltausstellung in Turin zu kosten. Bereits wenige Jahre nach ihrer Erfindung machten die Krumiri von sich reden. Und das war nur der Anfang. Mit Preisen, Auszeichnungen und Wertschätzungen von Staatspräsidenten, Schauspielern und berühmten Persönlichkeiten aus aller Welt hat sich dieses edle Gebäck aus Casale Monferrato einen Ehrenplatz in der Geschichte – und der Gegenwart – der großen italienischen Konditorkunst erobert.